Nationaler Durchführungsplan unter dem Stockholmer Abkommen zu persistenten organischen Schadstoffen (POPs)

  • Ansprechperson:

    PD Dr. Magnus Fröhling

  • Förderung:

    Umweltbundesamt (UBA)

  • Projektbeteiligte:

    Europäisches Institut für Energieforschung (EIFER)

  • Starttermin:

    09/2009

  • Endtermin:

    11/2010

Für die Bundesrepublik Deutschland ergeben sich aus verschiedenen internationalen Vereinbarungen Verpflichtungen zur Minderung von persistenten organischen Schadstoffen. Neben gezielt hergestellten persistenten organischen Schadstoffen (POPs) entstehen einige dieser Substanzen unbeabsichtigt als Nebenprodukte industrieller Prozesse. Das Stockholmer Übereinkommen zu POPs verpflichtet die Vertragsstaaten, die Emissionsquellen dieser Schadstoffe zu identifizieren und die jährlichen Gesamtfreisetzungsmengen zu quantifizieren und darüber zu berichten. Auf der Basis der dazu erstellten sog. Emissionsinventare werden nationale Durchführungspläne erarbeitet, worin die Maßnahmen zur Vermeidung oder Minderung dieser Stoffe dokumentiert werden.

Mit dem ZSE (Zentrales System Emissionen) wurde vom Umweltbundesamt (UBA) eine zentrale Datenbank entwickelt, die es ermöglicht, eine Vielzahl nationaler und internationaler Berichtspflichten hinsichtlich atmosphärischer Emissionen zu erfüllen (UNFCCC, UNECE, EU, etc.).

Ziel des Forschungsvorhabens war die Erstellung einer Datenbasis zur Erfüllung der Berichtspflichten nach dem Stockholmer Übereinkommen und dem Aarhus Protokoll zu persistenten organischen Schadstoffen (POPs) auf Basis der Datenbank ZSE (Zentrales System Emissionen) des Umweltbundesamtes. Auf Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche wurden konsistente Zeitreihen von POPs Emissionsfaktoren (EF) für die Jahre 1990 bis 2004 erstellt und in die Datenbank ZSE des Umweltbundesamtes eingetragen. Ausgehend von den Quellkategorien des ZSE wurden EF für polychlorierte Dibenzodioxine und -furane (PCDD/PCDF), Benzo[a]pyren (B[a]P), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH), Hexachlorbenzol (HCB) und polychlorierte Biphenyle (PCB) für die Jahre 1990, 1994 und 2004 als Stützjahre aus der Literatur ermittelt. Zusätzlich wurden, soweit möglich, Unsicherheiten für die jeweiligen Zeitreihen ermittelt und im ZSE dokumentiert. Die untersuchten Quellkategorien umfassen die Herstellung von Eisen und Stahl, die Herstellung von Nichteisen-Metallen, die Koksproduktion, den Sektor Transport und Verkehr, die Herstellung von Zellstoff und Papier, die Herstellung von Zement, Kleinfeuerungsanlagen, Feuerungsanlagen, Krematorien und Müllverbrennungsanlagen. Insgesamt bestehen insbesondere für die Schadstoffe PAH, PCB und HCB große Datenlücken, welche auch durch eine Begutachtung aktueller Literaturquellen nicht geschlossen werden konnten. Auch die Dokumentation der Unsicherheiten ist weiter verbesserungswürdig, da die Angaben aus verschiedenen Literaturquellen nur bedingt vergleichbar sind.